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Sehenswertes

Deutsches Pinsel- und Bürstenmuseum

Bechhofen – die deutsche Pinselstadt. Bechhofen und das Pinsel- und Bürstenmacherhandwerk verbindet eine langjährige Tradition, die Ende des 18. Jahrhunderts begann. Die ersten schriftlichen Hinweise auf einen Pinselmacher erfolgten 1785 in Augsburg. Kurze Zeit später, um 1790, trägt sich der Handwerker Johann Caspar Bühler in das Kirchenbuch von Königshofen (heute Ortsteil von Bechhofen) als „Schreinermeister und Pinselmacher“ ein. Er gilt als Begründer des Feinhaarpinselhandwerkes in Deutschland. Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Feinhaarpinsel aus Bechhofen direkt auf dem Weltmarkt angeboten. Zulieferbetriebe siedelten sich in Bechhofen und Umgebung an und der Entwicklung von Bechhofen zur weltbekannten Pinselmetropole stand nichts mehr im Wege.

Bis heute hat das Handwerk seine Bedeutung in der Region kaum verloren. Hier gibt es noch viele Betriebe, die in einer einzigartigen Vielfalt das traditionsreiche Handwerk ausüben. Einige Pinsel- und Bürstenmacher waren so sehr mit ihrem Handwerk verbunden, dass sie eine starke Leidenschaft für ihren Beruf entwickelten. Dies führte 1985 zur Gründung des Vereins „Deutsches Pinsel- und Bürstenmuseum e. V..“ Ursprünglich war das Museum in einer ehemaligen Pinselfabrik untergebracht. Das rasche Anwachsen der Sammlung erforderte jedoch bald neue Räumlichkeiten und so präsentiert sich das Museum seit 1995 in einem ehemaligen Gasthof aus dem 17. Jahrhundert auf einer Ausstellungsfläche von ca. 600 m2. Heute ist die Sammlung mit mehr als 2500 Exponaten eine in Europa einzigartige Dokumentation des alten Handwerks der Pinsel- und Bürstenmacher.

Museum wiegen und messen

Königshofen
Pfarrer-Kneipp-Straße 1

Geöffnet am 2. Sonntag im Monat (April bis Oktober) von 13:00 bis 17:00 Uhr

oder nach tel. Vereinbarung unter Telefonnummer: 09822 5856.

Das Fachmuseum mit über 3000 Exponaten befasst sich ausführlich mit Waagen, Gewichten und Messgeräten aller Art. Schwerpunkte: Bayerisches Maß und Gewicht, Steingewichte der Fränkischen Alb, Eichungen bayerischer Maßkrüge.

Nähere Informationen - siehe Prospekt

Katharinenkirche Bechhofen

Von 1364 -1410 regierte Heinrich Marschalk von Pappenheim den Markt Bechhofen, samt Rittergut und Halsgericht. Unter seiner Herrschaft entstand das Wasserschloß an der Wieseth. Es ist naheliegend, dass v. Pappenheim auch eine Schloßkapelle erbaute und diese nach der heiligen Katharina von Alexandrien weihen ließ. Diese Annahme hat insofern Bestand, als zur gleichen Zeit – im Jahre 1400 – Bischof Eyrich von Eichstätt einen 40tägigen Ablaß für diese Kirche stiftete. Von 1410 bis 1617 diente sie als Schloßkapelle der Familie von Seckendorff. Anschließend übernahm sie die Markgrafschaft Ansbach und hatte seitdem die Baulast. Jahrzehntelang war sie die Marktkirche; denn nur an den Markttagen wurde ein Gottesdienst gehalten. Dies änderte sich erst 1632 als das Marienmünster in Königshofen zerstört war. Bis zum Wiederaufbau diente sie der Gesamtgemeinde als Gotteshaus. Die Markgrafen haben verschiedene Renovierungen veranlaßt, doch konnte sie im Laufe der Jahre die angewachsene Bevölkerung nicht mehr aufnehmen. Als die Gemeinde weiter zunahm, beauftragte Markgraf Alexander 1780 seinen Hofbaumeister Johann David Steingruber die Kirche im Markgrafenstil umzubauen. […] 1982 wurde das angrenzende Gasthaus „Zur Sonne“ abgerissen, seitdem ist sie als „ältestes Bauwerk“ von Bechhofen in den Blickpunkt des Marktplatzes gerückt.

Johanniskirche Bechhofen

Die Entstehung der Johanniskirche ist eng mit der Katharinenkirche verknüpft. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde durch den starken Bevölkerungszuwachs die Katharinenkirche für die Gemeinde zu klein. Die ersten Pläne für einen Kirchenneubau lagen schon 1886 vor, die Ausführung scheiterte aber an der fehlenden Finanzierung.

Anfang des 20. Jahrhunderts kaufte sich der Staat, dem damals die Baulast für die Katharinenkirche oblag, von dieser Verpflichtung für 60.000 Goldmark frei. Diese Summe bildete den Grundstock für den neuen Kirchenbau. Unter tatkräftiger Mithilfe der Bevölkerung wurde die Evangelisch-lutherische Johanniskirche im Jahr 1922 fertiggestellt. Beim Bau der Kirche setzte ein Aufruf der Kirchengemeinde eine große Hilfsbereitschaft in Bewegung. Dabei erwiesen sich besonders die jüdischen Händler und Unternehmer als sehr großzügig. Das im Jugendstill errichtete Gotteshaus wird von vielen Besuchern gerade wegen seiner nicht überladenen Ausgestaltung als stilvoll, vornehm und schön empfunden.

Ehemaliges Seckendorffsches Schloss Bechhofen

Erbaut im 16. Jahrhundert an der Stelle einer mittelalterlichen Wasserburg. Das Schloß ist im Privatbesitz.

Mühle von Wiesethbruck

Malerisch an der Wieseth gelegen, erhebt sich die barocke Mühle des Bechhofener Ortsteils Wiesethbruck. Sie gilt als eine der schönsten Mühlenbauten ihrer Zeit im südlichen Franken.

Thanner Barockorgel

Die Peterskirche in Thann zeigt sich heute im Kleid des Spätbarocks und birgt eine wertvolle 200jährige Orgel des Ansbacher Landorgelmachers Georg Martin Gessinger.

Jüdisches Leben in Bechhofen

Jüdischer Friedhof

Der jüdische Friedhof ist auf einer Anhöhe im Nordwesten Bechhofens gelegen und umfasst 2,0 Hektar. Es gibt Grabsteine des 17. bis 20. Jahrhunderts. Ein Denkmal hohen Ranges ist der jüdische Friedhof, der nicht nur auf einen wesentlichen Sonderaspekt der Bechhöfer Geschichte hinweist, sondern auch innerhalb der in Franken vergleichsweise zahlreichen jüdische Friedhöfe einen besonderen Stellenwert hat. Die zeigt schon die große Zahl von Gräbern, die auf rund 8000 geschätzt worden ist. Damit zählt der Bechhöfer Friedhof zu den größten Süddeutschlands. Dieser erstaunliche Umfang zeigt natürlich, daß er nicht nur der Bechhöfer Judenschaft diente, sondern als sogenannter Verbandsfriedhof vielen Gemeinden zur Verfügung stand. Er diente dabei vor allem den Juden des Fürstentums Brandburg-Ansbach, aber auch Juden aus reichsritterschaftlich geprägten Orten, wie Altenmuhr, Cronheim oder Dennenlohe. Über das Alter des Bechhöfer Friedhofs liegen keine eindeutigen Erkenntnisse vor. Sein Ursprung wird mit der Vertreibung der Gunzenhäuser Juden und erstmaligen Erwähnung der Bechhöfer in Jahre 1270 in Verbindung gebracht.

Der jüdische Friedhof Bechhofen an der Heide-Online Dokumentation

Ein Meer aus Steinen, der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1602. Das ist das Erste, was man erblickt, wenn man durch das alte, eiserne Eingangstor geht. Abgeschirmt von einer kleinen Sandsteinmauer stehen die Kalksteinplatten und Sandsteine teils ordentlich angeordnet auf einer großen Wiese, teils verstreut zwischen den Bäumen. Viele sind stark überwuchert oder fast versunken im bunten Laub. Eines haben sie jedoch gemein: Es gibt sie noch. Denn obwohl der Friedhof verlassen ist, werden die Gräber nach jüdischer Tradition der Natur überlassen und niemals entfernt. Eine Chance, sich auf die Reise in die Vergangenheit zu machen.

Ein Beitrag von "FrankenSein".....

Jüdischer Friedhof Bechhofen – Steine, die Geschichten erzählen - Ein Beitrag von Philipp Kimmelzwinger, Johanna Beer, Cathrin Wicke

Bechhofen, Bethaus und Big Apple - Die Wiedergeburt einer fränkischen Synagoge

Denkmal am Synagogenplatz, errichtet zum 50. Jahrestag der Vernichtung

Alter Schulplatz. (westlich der Dinkelsbühler Straße hinter dem Gebäude der VR-Bank Dinkelsbühl eG) 
Die Synagoge wurde 1684/1685 als Scheunensynagoge errichtet. 1732 ist sie im Innern von dem reisenden Maler Elieser Sußmann-Katz ganzflächig ausgemalt worden. Sie galt als künstlerisches Juwel unter den Synagogen in Deutschland. Am 09. Nov. 1938 wurde sie durch Brandstiftung zerstört. Heute erinnert ein 1988 errichteter Gedenkstein, der den „brennenden Dornbusch“ symbolisiert an das verloren gegangene Gotteshaus. Der Stein, ist mit einem Zitat aus Psalm 42,5 versehen, lautet: „Ihrer will ich gedenken und mein Herz will ich ausschütten für jene, welche einst in dichten Scharen zum Haus des Ewigen dahinzogen.“ Einige Meter davon entfernt erinnert eine Bodenplatte: „Zum Gedenken an die jüdische Gemeinde von Bechhofen Hier stand ihre Synagoge“ Der Synagogenplatz selbst ist heute eine Grünfläche, umrahmt von einer Hecke, die den Bauumfang der Synagoge aufzeigt. 
Eine Nachbildung als Modell 1:10 ist im Rathaus mit Beschreibung zu besichtigen.

Schoa-Opfer-Gedenkstätte

Am Marktplatz zwischen der Katharinenkirche und der Gedächtnisstätte für die Opfer des 2. Weltkrieges 
Am 12. Oktober 1938 sind die letzten Juden aus Bechhofen vertrieben worden. Auf den Tag genau, nach 75 Jahren, am 12. Oktober 2013 wurde das Denkmal enthüllt. Die Planung und künstlerische Gestaltung lag in den Händen von Herrn Christoph Geßler, Bechhofen – Großenried. Man wollte „ein Symbol für eine hinterlassene Lücke“ schaffen. Der Steinmetzmeister nahm 32 Kieselsteine, versah sie mit den Namen der zum Opfer gefallenen Bechhöfer Juden und fügte sie in die Mauer ein. „Aus der Mauer schreiende Steine“ und ein in Eisen geschmiedeter Davidsstern, verbunden mit einer Gedenkschrift aller 32 Biografien in Buchform, gilt als Lexikon der vergangenen jüdischen Gemeinde. 
Mit dieser Erinnerungsstätte und dem Begleitbuch, das Herbert und Claudia Dommel dazu erstellt haben, wollen wir in Bechhofen unseren Beitrag leisten, dass die Seelen der Verstorbenen Frieden finden mögen.

http://www.markt-bechhofen.de//freizeit-gaeste/besucher/sehenswertes